Frieden, ein hohes Gut, das immer dann besonders geschätzt wird, wenn Unruhen (egal ob politische, gesellschaftliche, soziale, wirtschaftliche) vorherrschen oder Gesundheitskrisen die Tagesthemen bestimmen. Frieden ist also ein Zustand der frei ist von den eben genannten Faktoren.
Aber es gibt auch einen Frieden, der völlig unabhängig von der Abwesenheit dieser Faktoren besteht. Ich habe dazu mal ein schönes Bild gesehen: Ein kleiner Vogel saß seelenruhig auf einem Ast, der sich im Sturm hin und her bog.
Und nein, ich werde heute nicht über die Corona-Krise sprechen, aber ich werde sie dazu nutzen Gedanken zu übermitteln mit dem Wunsch, dass sie von vielen Menschen aufgegriffen werden.
Wenn wir in der Menschheitsgeschichte zurückblicken, dann gab es unzählige Unruhen, von denen der postmoderne Mensch überzeugt ist, sie überwunden zu haben, denn vieles wurde machbar und beherrschbar.
Ich wage die Behauptung: Je kontrollierbarer und beherrschbarer die Entwicklungen und Ereignisse in dieser Welt wurden, desto mehr wurde der Blick auf Größe und Glanz des Menschen gelenkt. Und zweifellos hat der Mensch Größe (aber halt auch Elend, wie es schon Blaise Pascal, der große Mathematiker und Philosoph des 16. – 17. Jahrhunderts, beschrieb).
Die Klimakrise zeigte dem postmodernen Menschen erste unübersehbare Risse dieses „Beherrschbarkeitsglaubens“.
Aus Krisen, so sagt man, erwachsen immer auch Chancen. Das denke ich auch. Meines Erachtens besteht die wichtigste Chance darin zu resümieren, wie es zu einer Krise kommen konnte und daraus wichtige Schlüsse zu ziehen, richtige Schritte zu gehen und Lösungen zu finden. Auch hierin kommt die Größe des Menschen zum Tragen und ist zu so Vielem fähig. Aber, wenn er sich ausschließlich auf diese Größe bezieht – und kurzfristig Lösungen zu finden vermag – wird er bald schon neuen Herausforderungen gegenübergestellt sein. Es gibt zwei grundlegende mögliche Reaktionen:
1. Der Mensch verharrt in seinem Stolz seiner Größe und dem Stolz seiner Fähigkeit immer für alles Lösungen zu finden.
2. Er erkennt die Grenzen der Machbarkeit mit der Chance zur Demut und der Erkenntnis, dass er doch nicht Herr der Welt ist, was ihn zu der Frage führen kann, wer er wirklich ist. Das sind dann jene, die aufrichtig nach der Wahrheit (über sich und die Welt) suchen. An dieser Stelle möchte ich eine Aussage Blaise Pascals herausheben, die mit der Überschrift „Der Mensch im Zwiespalt“ versehen ist. Pascal schreibt: „Wir wünschen die Wahrheit und finden in uns nur Ungewissheit. Wir suchen das Glück und finden nur Elend und Tod. Wir sind unfähig, die Wahrheit und das Glück nicht zu wünschen, und sind weder der Gewissheit noch des Glücks fähig. Dieses Verlangen ist uns gelassen, sowohl um uns zu bestrafen als auch um uns innewerden zu lassen, woraus wir gefallen sind.“ (aus: Pascal, Alle Menschen trachten danach, glücklich zu sein, Hrsg. Wilhelm Weischedel, Insel Taschenbuch S. 61, zweiter Abschnitt)

Ich persönlich halte viel vom zweiten Aspekt „um uns innewerden zu lassen, woraus wir gefallen sind“, weil: ich zutiefst davon überzeugt bin, dass Gottes Hauptanliegen nicht die Strafe ist, sondern vielmehr zu einer Bestandsaufnahme zu bewegen, die uns letztendlich in seine Arme treibt.
Wir feiern in wenigen Wochen wieder Ostern. Mein Appell an Sie ist: Forschen Sie nach der Ursache dieses Ereignisses. Sie führt zum Frieden (zu dem, der den Verstand übersteigt und den Menschen nicht machen können).
Gerne forsche ich mit Ihnen, wenn Sie mögen. Schreiben Sie an:
info@brigitte-seidel.de
Herzliche Grüße, Ihre Brigitte Seidel