Um diesen Sachverhalt angemessen darlegen zu können, müssen wir uns verdeutlichen, was Facebook, Twitter & Co ausmachen:
Sie haben die Funktion der Selbstdarstellung von Personen, inklusive deren Meinungen zu allem, was die Welt so an Themen und Entwicklungen vorhält (ich nehme in diesem Zusammenhang mal die Möglichkeit raus, dass Christen sich durchaus über Facebook vernetzen können, um sich über Glaubensfragen auszutauschen, oder neue Freunde mit derlei Fragen hinzugewinnen können).
Aber Jesu Sache war es von Anfang an NICHT sich selbst darzustellen oder lautstark seine Meinungen zu gesellschaftspolitischen Entwicklungen kundzutun. Ihm ging es einzig darum, den Auftrag Gottes zu erfüllen, seinem Willen zu gehorchen und seinen Vater damit zu ehren.
Jesu Aufgabe lag darin, Gottes bedingungslose Liebe den Menschen (zu aller erst seinem auserwählten Volk, dem das bereits lange vorher prophetisch mitgeteilt wurde) zu vermitteln.
Jesus begab sich ganz in die Rolle, die sein Vater ihm auferlegte. Er hörte hin, was dieser ihm zu sagen hatte und führte aus, was der Vater ihm zeigte. Jesu Ziel war es, dass sein Volk erkennt, dass Gott sich in ihm (Jesus) als den Retter offenbaren will, auf den es so lange gewartet hat.
Jesus wusste (und sprach es auch aus), dass er ohne den Vater nichts tun konnte. Das ist jenseits aller Selbstdarstellung und allen Imponiergehabes, jenseits aller schrillen Töne, wie sie in Medien wie Facebook und Twitter oft daherkommen.
In Jesaja 42,2 heißt es bereits prophetisch: „Aber er schreit es nicht hinaus, er ruft nicht laut und lässt seine Stimme nicht durch die Straßen der Stadt hallen.“ (Übersetzung aus: Hoffnung für alle)
Ich übersetze das mal so: „Aber er twittert es nicht hinaus, er lässt sich nicht hören in Podcasts, sein Profil und sein Foto kursieren nicht in Facebook, YouTube etc.“.
Das Reden Jesu ist vielmehr wie ein Flüstern, das mit dem Herzen wahrgenommen wird, sich mit dem Verstand verbindet und so Zugang zur menschlichen Seele findet. Denn nur die Seele ist es, die begreift, was weder ein isolierter Verstand, noch Gefühle (im Sinne, auf Impulse reagierende Affekte) zu begreifen in der Lage sind. Und nur die Seele ist es, die sich auf die Suche nach Gott aufmacht, weil sie weiß, dass allein Gott ihr wirkliche Heimat sein kann. Alles andere führt nur zu Ersatzbefriedigungen, die wiederum frustrierende Leere zurücklassen.
Jesus hat seine Follower auch ohne soziale Medien (aber soziale Medien können dafür durchaus nützlich sein, denken wir an Philipp Mickenbecker, der in YouTube unterwegs war und Jesu Botschaft an Millionen Menschen weitergab. Er tat dies, so wie ich es (im Rahmen meiner Möglichkeiten) tue, gemäß einer Aussage von Paulus in Römer 1,16.
Dieser Vers gefällt mir besonders in der englischen Übersetzung, The Holy Bible NIV, in der es heißt:
„For I am not ashamed of the gospel, because it is the power of God that brings salvation to everyone who believes: first to the Jew, then to the Gentile.“
Ich übersetze das mal so: „Ich schäme mich nicht, diese Botschaft weiterzusagen. Denn sie ist eine gewaltige Kraft Gottes, die allen Rettung bringt, die daran glauben. Den Juden zuerst, dann allen anderen Menschen“.
PS: Ich selbst beschränke mich genau deshalb auf meine Funktion als Bloggerin und nutze weder Facebook, noch YouTube (allerdings erwäge ich für die Zukunft eventuell einen eigenen Podcast zu installieren, mal sehen).
Herzlichst, Brigitte Seidel
Hallo Brigitte, ja, diese Frage muss man sich wirklich stellen in Bezug auf die Fülle der heutigen sozialen Medien: was würde Jesus tun, welche Medien würde er nutzen? „Prüft alles, das Gute behaltet“ fällt mir dazu ein. Wir müssen bedacht umgehen und zielgerichtet mit den modernen Medien.
Danke, dass du meinen Konfirmationsspruch Römer 1,16 erwähnt hast und damit an meinen/unseren Auftrag erinnert hast!
Viele liebe Grüße, Michael