Es erfüllt mich stets mit Ehrfurcht, wenn ich in der Bibel von persönlichen Begegnungen lese, die Gott einzelne Menschen mit ihm erleben ließ. Unter diesem Aspekt erhält eine Aussage des Philosophen Martin Buber (die ich als Leitspruch auch hier auf meiner Homepage platzierte) eine ganz neue Bedeutung, wenn er sagt: „Alles wirkliche Leben ist Begegnung“. Ich möchte da gerne ergänzen: Begegnung mit Gott.

In Genesis, Kapitel 35 lesen wir von einer Begegnung zwischen Gott und Jakob, die bis heute von weltweiter Bedeutung ist – der aktuelle Nahost-Konflikt, bzw. der Israel-Gaza-Krieg zeigt einmal mehr die schmerzliche Seite dieser „schicksalhaften“ Begegnung-.

Da heißt es in den Versen 9 und 10: Und Gott erschien Jakob abermals, nachdem er aus Paddan-Aram gekommen war, und segnete ihn und sprach zu ihm: „Du heißt Jakob, aber du sollst nicht mehr Jakob heißen, sondern Israel sollst du heißen.“ Und so nannte er ihn Israel.

(Übersetzung revidierte Lutherbibel 2017)

Wenn wir auch nur im Ansatz verstehen wollen, warum Antisemitismus ein so großes Thema ist, das schon seit Jahrhunderten Juden in aller Welt bedroht, bis hin zu Ausrottungszielen ihrer Gegner, wie bereits im „Dritten Reich“ und aktuell von Iran und Hamas propagiert, kommen wir nicht umhin, uns mit der Geschichte Israels auf der Grundlage der Thora und der Bibel zu beschäftigen (die Thora führe ich hier sehr bewusst an, denn sie war zuerst und ohne sie gäbe es die Bibel nicht). Historische Fakten aus anderen Quellen, die übrigens nicht selten von Wissenschaftlern überarbeitet werden, weil diese zu immer neuen Erkenntnissen gelangt sind, reichen da nicht aus.

Es gibt also eine Gewissheit (ein Wissen) der Dinge, die ich eben zitiert und beschrieben habe, zu der man nicht gelangt aufgrund alleiniger Nachforschung historischer Fakten  -aber sie sind durchaus dienlich -, sondern man erhält sie durch den Heiligen Geist dessen, der Israel seinen Namen gab und der treu zu seinem Volk steht, was wir Christen niemals vergessen dürfen. Gott, der die physische Welt schuf, der den Mensch nach seinem Ebenbild schuf; der diesem Mensch die einzige Lösung anbot, nachdem der sich von Gott getrennt hatte (vergessen wir nicht, dass die Vertreibung aus dem Paradies die Folge der aktiven Übertretung von Gottes Gebot war und die Trennung deshalb vom Mensch Adam ausging).

Und ja, dieses Lösungsangebot begann Gott als Prozess mit Abraham. An dieser Stelle muss ich zwingend einschieben, dass Abraham sich leider nicht stringent an Gottes Plan mit ihm hielt und wir uns heute, als Ergebnis dieser Tatsache, erneut (und kulminiert im Israel-Gaza-Krieg) im Nahost-Konflikt befinden. Der Konflikt besteht ja schon seit Abraham Gottes Plan mit seiner Ungeduld und eigenmächtigem Lösungsansatz durchkreuzte.

Nach Abraham setzte Gott den Lösungsprozess durch Isaak, Jakob bzw. Israel – König David spielte dabei auch eine wichtige Rolle – fort und vollendete ihn durch Jesus Christus. Lassen sie mich betonen, dass Jesus Jude war und deshalb sagen konnte: „das Heil kommt von den Juden“. Mir ist völlig klar wie provozierend das gerade in dieser Zeit klingt (und spätestens hier in meinem Blog werden Sie verstehen, warum ich in keinem sozialen Netzwerk, wie Facebook, etc. bin).

Der Nahost-Konflikt wird sein Ende finden, wenn Jesus – wie versprochen- wiederkommt.

Dann wird die Welt erkennen, dass Israel wirklich Gottes auserwähltes Volk ist, auch wenn sich die „politisch Verantwortlichen“ im Laufe der Geschichte -wie seinerzeit Abraham- nicht immer stringent an Gottes Willen und Plan gehalten haben.

All das Leid, der Hass und die Zerstörung, die sich uns in erschreckender Weise zeigen sind Ausdruck einer gefallenen Schöpfung, die ausgelöst wurde durch die Verführung von Gottes Widersacher, dem Satan, dessen größtes Anliegen es ist, Menschen zu verblenden, damit sie nicht die Wahrheit erkennen. Und weil er zur Durchsetzung dieses Zieles Lügen, Hass, Ruhmsucht, Neid, Geldgier, Kriege etc. benutzt, haben wir diesen Zustand.

Frieden wird sich nicht durch diplomatische Gespräche oder Gipfeltreffen, nicht durch angedrohte Sanktionen oder finanzielle Zusagen, nicht durch Abschreckungsversuche mittels „Kriegstüchtigkeit“ herstellen lassen; und wenn, dann nur temporär als Scheinfriede. Das ist das ernüchternde Fazit. Aber es gibt daneben diese hoffnungsgebende Botschaft: Frieden, nachdem sich die Menschheit heute mehr denn je sehnt, den gibt es. Wir müssen uns nur auf eine andere Weltsicht einlassen als die von der Gesellschaft propagierte, um Erkenntnis darüber zu erhalten. Wir brauchen die Weltsicht Gottes, denn er hat diese Welt geschaffen und  kennt sie so gut wie niemand sonst. Eine Bemerkung am Schluss: Alle, die den Namen „Gott“ aussprechen und dabei Hass predigen und Gewalt ausüben, haben rein gar nichts mit Gott zu tun. Wie ja bereits gesagt, ist es das Werk Satans, der unbedingt verhindern will, dass Menschen die Wahrheit erkennen. In Gaza ist ihm das (auch und in besonders bestialische Weise) gelungen. Gott sei Dank, dass er selbst das Letzte Wort hat und jede Lüge entlarven wird. Dieses Wissen hilft mir, das Grauen, das täglich über die Bildschirme fließt, irgendwie auszuhalten. Aber ich gestehe offen: mein Gebet ist es, dass Gott dieses Grauen (endlich) beendet.

Herzlichst, Ihre Brigitte Seidel