Da der Nahostkonflikt Bestandteil des Unterrichts an den neunten Klassen ist, habe ich eine Novelle geschrieben („Abrahams Tränen“), die mit den bereits genannten Möglichkeiten der Literatur, dem Schüler ein Verständnis für die Situation in Palästina vermitteln soll. Sie umspannt den Zeitraum von der Immigration zionistisch motivierter Juden in den frühen 30er Jahren, bis in die heutige Zeit des Konfliktes zwischen Israelis und Palästinenser. Quer durch das 20. Jahrhundert hindurch – in Sprüngen durch Raum und Zeit wird dem Zuhörer Einblick in das komplexe Geschehen gegeben. Dadurch werden vorschnelle Urteile und plakative Meinungen (zum großen Teil ungeprüft übernommene) vermieden. Die Geschichte wird lebendig und verständlich auch hinsichtlich der Motive aller Beteiligten. Mein Anliegen ist es, den Schüler dazu zu bewegen, genau und differenziert auf die Dinge zu schauen, weil erst dadurch eine Urteilsfähigkeit möglich wird.