Vor etwa einem Jahr schrieb ich die ersten Gedanken zur Weihnachtszeit in diesem Blog.
Heute ist wieder der erste Adventsonntag und ich habe dazu einen anderen Aspekt im Sinn als vor einem Jahr. Dazu zitiere ich aus meinem Buch, das 2011 publiziert wurde.
Das Zitat steht innerhalb eines Dialogs, den die Protagonistin (Ich-Erzählerin) mit ihrer Freundin Maggy führt. Darin teilt diese mit, dass ihr Bruder mit elf Jahren an einem geplatzten Blinddarm gestorben ist. Darauf bezogen fragt sie dann: „Glaubst du, dass Gott gemein ist?“
Am Ende meiner Erzählung, als die Freundin auf ihrem Sterbebett liegt, gibt die Ich-Erzählerin diese Frage wieder an sie zurück. Diesmal antwortet die Freundin mit einer Gegenfrage und liefert gleich die Antwort dazu: „Weißt du, warum er als kleines Baby zur Welt kam? Damit niemand auf dieser Erde Angst vor ihm haben muss.“ Daraufhin entgegnet die Ich-Erzählerin mit einer Erkenntnis, die ihr im Augenblick aufleuchtet und sagt: „Maggy, er nahm dabei in Kauf, übersehen zu werden.“ Wer meinen Blogeintrag im vergangenen Jahr gelesen hatte wird erkennen, dass die letzten Sätze dort ähnlich geschrieben stehen, aber heute liegt mein Schwerpunkt auf einem anderem Sachverhalt:
Dass Gott als kleines Baby auf diese Welt kam, um Hoffnung, Frieden und eine echte Lebensperspektive zu schenken, ist der wichtigste Dialogbeginn, der jemals innerhalb der Menschheitsgeschichte angestoßen wurde. Kommunikationswissenschaftlern ist der Aspekt der „Nonverbalen Kommunikation“ seit Langem bekannt -und Gott redet hier klar in Form eines Handelns (dieses Handeln hatte er aber bereits viele Jahre vorher verbal angekündigt). Welch große Tat, was für eine Botschaft. Etliche haben sie wahrgenommen und darauf geantwortet, etliche haben sie schlichtweg übersehen (oder ignoriert). Wir haben aber die Chance mit einer Antwort des Dankens (und Staunens) in diesen Dialog zu treten. Gott erwartet es (Sie) schon sehnsüchtig. Die Zeit des Teil-Lockdowns – mit weniger Glitzer und Glamour- bietet womöglich den Rahmen, den mancher benötigt, um in diesen Dialog einzutreten.

Ich wünsche Ihnen ein seligmachendendes Zwiegespräch mit Gott, bzw. eine frohmachende Weihnachtszeit.