Hin und wieder kriege ich den Hype mit, der um Personen, Filmsequenzen, Musikproduktionen, Sportevents etc. entsteht, wenn diese zig Millionen Clicks für sich verbuchen können. Daraus lässt sich heutzutage direkt ableiten, was Menschen interessiert und womit sie ihren Alltag besser, leichter oder schöner machen wollen -wofür früher Umfragen, Verkaufszahlen nach Werbestrategien und Verhaltensforschung nötig waren.
Influencer*innen, Youtuber*innen, Blogger*innen etc. die von Millionen Menschen gesehen werden fühlen sich geehrt, sind auf gewisse Weise berühmt und haben das Gefühl, dass ihnen die Welt zu Füßen liegt. Bescheidenheit war gestern. Nun gilt es die Clickzahlen der Konkurrent*innen zu toppen, als „Champion“ das Internet für sich zu behaupten und als einmalig konkurrenzlos zu glänzen. So werden aus Personen Produkte, beworben und verkauft.
Begehrt zu sein, Ruhm zu erlangen, von Vielen gesehen zu werden sind Wünsche, die schon Grundschulkinder äußern, wenn man sie danach fragt, was sie später einmal werden wollen. Häufig wird dann geantwortet: „Ich will eine berühmte Sängerin werden“ oder „Ich will ein berühmter Fußballstar werden“. Bemerkenswert dabei finde ich, wie sich der elementare Wunsch, in seinen Bedürfnissen wahrgenommen zu werden, verlagert und aufplustert -und Strategien entwickelt werden, damit dieser Wunsch erfüllt wird. Etliche psychologische Studien und Forschungsergebnisse zeigen dies eindrucksvoll auf.
Worin liegt nun der Nutzen, dass Millionen Menschen sich dafür interessieren, was ich produziere und dies mittels eines Clicks dokumentieren? Welchen Gewinn habe ich wirklich?
Im Lukasevangelium Kapitel 9,25 fragt Jesus: „Was wird es einem Menschen nützen, wenn er die ganze Welt gewönne, sich selbst aber verlöre oder einbüßte?“.
Diese Fragestellung führt dazu darüber nachzudenken, was wirklich wichtig ist im Leben, worum es im Kern eigentlich geht, wenn man Gewinn- und Verlustrechnungen des Lebens gegenüberstellt.
Jesus lenkt den Blick vom Unwesentlichen auf das Wesentliche. An einer anderen Stelle des Neuen Testaments erklärt er, dass er gekommen ist, damit Menschen das wahre Leben erfahren.
In Johannes 10 Vers 10 sagt er: „Ich bin gekommen, damit sie Leben haben und es in Überfluss haben.“ Welch großzügiges Angebot. Es deckt alle Bedürfnisse des Menschen. Keine Werbestrategie ist nötig, um sinnlose Produkte, die nur der Gewinnmaximierung eines Produzenten, einer Produzentin dienen, zu platzieren-wo auch immer- und den Käufer, die Käuferin im Innern der Seele leer zurücklassen.
Doch ich möchte an der Stelle auch betonen: Es gibt etliche gute Produkte, die wir zum Leben benötigen und die unser Leben durchaus schöner und lebenswerter machen. Auf sie greife ich auch immer wieder gerne zurück.

Ich wünsche Ihnen ein gutes Leben in Fülle
Herzlichst, Brigitte Seidel