… besonders dankbar, anhänglich und treu.“
Diesen Satz hörte ich kürzlich und er leierte bei mir das sogenannte Kopfkino an.
Vor mehr als einem Jahr hatte meine Tochter eine Hündin aus dem Tierheim zu sich genommen.
Von dieser Hündin weiß man nur, dass sie Noa heißt und bis zu ihrem Verbleib im Tierheim in Spanien lebte. Die genauen Umstände sind nicht bekannt.
Es war beeindruckend mitzuerleben, wie fixiert Noa schon nach kurzer Zeit auf ihr neues Frauchen war. Wie sie sich stets vergewisserte, dass sie nicht plötzlich wieder verlassen wird und ihr neues Zuhause dauerhaft behalten kann. Sie wurde nicht enttäuscht und die Liebe der beiden zueinander ist sehr besonders. Ich kenne niemanden, der sich so fürsorglich um einen Hund kümmert, wie meine Tochter es tut. Noa dankt es ihr täglich mit einer hingebungsvollen Treue.

Mit dieser Geschichte möchte ich eine Parallele ziehen zu einer biblischen Geschichte. Im Lukasevangelium Kapitel 7 ab Vers 36 heißt es:
„Einer von den Pharisäern lud nun Jesus zu einem Essen ein. (…) Plötzlich erschien dort eine Frau (…) sie hatte erfahren, dass sich Jesus in dem Haus des Pharisäers aufhielt. Die Frau trug eine Alabasterflasche mit kostbarem Parfüm bei sich, stellte sich hinter Jesus an das Fußende seines Sitzkissens und fing an zu weinen. Als ihre Tränen über seine Füße liefen, fing sie an, sie mit ihren Haaren wieder zu trocknen. Immer wieder küsste sie seine Füße und rieb sie mit dem Parfüm ein.“ (Nach der Übersetzung von Roland Werner, das Buch)

In dieser Geschichte geht es im Kern darum, dass da eine Person ist, die weiß, dass Jesus sie aus ihrer Heimatlosigkeit, die sich in Übertretungen von Gesetzen ausdrückt, herausholen kann – sie reinigen kann vom Straßenschmutz, durch den sie gestreunt war – und ihr ein neues Zuhause, umgeben von Liebe, bieten kann. Sie antwortet darauf mit besonderer Hingabe. Diesen Sachverhalt unterstreicht Jesus (an den Pharisäer gerichtet) mit einem Beispiel, weil dieser sich in Gedanken darüber aufregt, dass eine Gesetzesübertreterin Jesus so nahekommen darf. Und da Jesus die Gedanken des Pharisäers „lesen kann“, erzählt er diesem: „Es waren einmal zwei Männer, die einem anderen Geld schuldeten. Der eine schuldete ihm fünfhundert Denare, der andere fünfzig. Weil sie beide nicht in der Lage waren, es ihm zurückzuerstatten, erließ er beiden ihre Schuld. Wer von diesen beiden wird ihn mehr schätzen? Da antwortete Simon: „Ich nehme an, der, dem er mehr Geld erlassen hat! Jesus sagte: „Du hast die Sache richtig beurteilt.“ (Verse 41 bis 43)
Anmerkung: Simon ist der Name des Pharisäers als Gastgeber.

In Vers 50 beendet Jesus diese Auseinandersetzung, indem er zur Frau sagt: „Dein Vertrauen hat dir die Rettung gebracht. Geh nun in Frieden!“

An dieser Stelle möchte ich Ihnen jetzt Ihr Kopfkino überlassen. Und vielleicht können wir uns sogar darüber miteinander austauschen. Ich würde mich freuen.

Herzlichst, Brigitte Seidel